Anders als bisherige Stromzähler, die einmal jährlich abgelesen werden, erfasst und speichert ein Smart-Meter-Gerät die Daten permanent und zeigt den Verbrauch auf einer Webseite oder via App auf dem Smartphone an. So haben Kunden jederzeit einen genauen Überblick, welches Gerät wann wieviel Energie verbraucht. Stromfresser lassen sich identifizieren, Einsparpotentiale erkennen und die Kosten senken. Smart Meter ist aber erst die Basis für ein umfassendes Smart Grid – ein intelligentes Stromnetz. Es ermöglicht es den Versorgern unter anderem, tageszeitabhängige Tarife anzubieten. Dies können Sie als Kunde ausnutzen, indem Sie Strom zu den „günstigen“ Zeiten verbrauchen, zum Beispiel, indem Sie etwa die Waschmaschine nachts laufen lassen. Studien haben ergeben, dass bei voller Ausnutzung der Möglichkeiten, die Smart Meter und Smart Grid bieten, ein durchschnittlicher Haushalt bis zu ganzen zehn Prozent Strom sparen kann.
Die intelligente Netzsteuerung trägt aber noch mehr zur Schonung der natürlichen Ressourcen bei: Sie erfasst auch, wie viel erneuerbare Energie, etwa aus Solarkraft, gerade zur Verfügung steht. Energieintensive Tätigkeiten können dann in Zeiten gelegt werden, in denen viel umweltfreundlich erzeugter Strom angeboten wird. Ein Projekt in Bayern mit dem Namen Smart Grid Solar erforscht zurzeit, wie erneuerbare Energien auf dieser Basis möglichst effizient ins Stromnetz eingespeist werden können. Um das Smart Metering in Deutschland voranzutreiben, hat der Bundestag im Juni 2016 ein Gesetz verabschiedet, das den Einbau intelligenter Zähler künftig zur Pflicht macht. Betroffen sind davon zunächst nur gewerbliche Großkunden. Privathaushalte sollen ab 2020 folgen, sofern sie mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen. Eine Einbaupflicht für den Großteil der Haushalte mit einem niedrigeren Verbrauch ist nach jetzigem Stand nicht geplant.